Besuch vom Bayerischen Blindenbund

Wie es wohl wäre, wenn man blind ist ... Diese Frage stellten sich die Drittklässler im Rahmen des HSU-Unterrichts beim Thema "Unser Auge". Eine Antwort bekamen sie von Frau Pichlmeier vom Bayerischen Blindenbund, die die Klassen 3a/c in der Gerhardingerschule Stadtamhof am letzten Dienstag besuchte.

Sie erzählte den Kindern, wie es zu ihrer Erkrankung kam und welche anderen Ursachen es für Blindheit gibt. Mit verschiedenen Brillen, die die Kinder ausprobieren konnten, wurde die entsprechende Sehbehinderung veranschaulicht.

Woran erkennt man einen sehbehinderten Menschen auf der Straße? Diese Frage konnten die Kinder beantworten: Gelbes Band mit 3 Punkten, weißer Blindenstock, Blindenhund mit weißem Geschirr und evtl. eine dunkle Brille. Frau Pichlmeier zeigte, wie man im Rahmen eines Mobilitätstrainings lernt, sich selbständig mit dem Blindenstock zu bewegen. Erstaunt lauschten die Kinder, dass ein Blindenhund um die 28 000 Euro kostet, weil der Hund eine lange Ausbildung braucht.

Interessant waren auch die vielen Hilfsmittel wie sprechende Uhr, Schachspiel mit Markierungen, Geldleser, sprechender Farbenleser, Wasserstandsanzeiger und natürlich ein Buch in Blindenschrift. Mit einer Augenbinde versehen durften die Kinder "blind" einige Aufgaben zum Tasten, Riechen und Schmecken lösen.

Sie erklärte auch, wie man richtig hilft: den blinden Menschen ansprechen und fragen, ob er Hilfe braucht - dann immer einen Schritt vorausgehen, während sich der Blinde an der Schulter oder am Arm festhält - zum Schluss verabschieden, damit er weiß, dass man weggeht.

Alle lauschten mucksmäuschenstill den Erzählungen von Frau Pichlmeier und waren schwer beeindruckt, wie die junge Frau ihr Leben bewältigt. "Haben Sie eine ordentliche Wohnung?", fragte ein Schüler.  "Ja, ich muss mich immer darauf verlassen können, dass alles am gleichen Platz ist, damit ich es finde", erklärte sie.

Wir waren auf jeden Fall froh, dass wir nach 1 1/2 Stunden - sehend - in die Pause laufen konnten!

Die Klasse 3b in Steinweg bekam zu diesem Thema nach den Weihnachtsferien Besuch von Herrn Schollwöck vom Bayrischen Blindenbund.